Die Coalition of Cultural Workers against the Humboldt Forum (CCWAH) wurde im Sommer 2020 gegründet. Sie ist ein offenes und stetig wachsendes Bündnis von Kulturschaffenden mit Sitz vor allem in Berlin.

Während andernorts in der Welt Kolonialdenkmäler gestürzt wurden, wurde das rekonstruierte Berliner Schloss Ende Mai 2020 mit einem goldenen Kreuz samt Reichsapfel „gekrönt“. Dieser Moment war der Auslöser für die Gründung der CCWAH. Die Errichtung dieser provinziellen Symbole imperialistischen Ehrgeizes und christlicher Dominanz verstärkte die Frustration und Wut über den heillosen Weg des Humboldt Forums. In das wiederaufgebaute alte Berliner Schloss, das nun Humboldt Forum heißt, ziehen die Sammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) ein – mitsamt einer Vielzahl während der deutschen Kolonialzeit (1884-1919) geraubter Objekte.

Die Koalition unternimmt ihre Aktivitäten in Anerkennung des langjährigen und weiter wachsenden Widerstands gegen das Humboldt Forum – ein Konstrukt, gegen das viele bereits gekämpft haben und weiterhin kämpfen, darunter Berlin Postkolonial, No Humboldt 21, Decolonize Berlin Alliance, AfricAvenir, Afrotak TV cyberNomads, Barazani und andere.

CCWAHs anfänglicher Slogan „Tear it down and turn it upside down“ (Reißt es ab und stellt es auf den Kopf) fordert den Rückbau der kreuztragenden Kuppel mitsamt der dazugehörigen Inschrift, die verlangt, dass „die Lebenden und die Toten bedingungslos vor Jesus knien“. Der Slogan von CCWAH legt nahe, das Humboldt Forum auf den Kopf zu stellen und so die Logik seiner neokolonialen Ansprüche umzukehren und die verschütteten, streitigen Fragen seines Fundaments ans Licht zu bringen.

Im Dezember 2020 startete die CCWAH die Plakatkampagne „Ich mache nicht mit, weil…“ als Sprachrohr für die vielen Gründe, warum es eine schlechte Idee ist, für das Humboldt Forum oder mit ihm zusammen zu arbeiten. Gleichzeitig initiierte die Koalition ihre Kampagne „Defund the Humboldt Forum“. Sie schlägt vor, die Ressourcen der Mega-Institution in eine nachhaltige und sinnvolle Dekolonisierung der Berliner Kulturinstitutionen, Sammlungen und Programme umzuleiten.

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